6. Schlacht bei Lackenbach, 1620



Als Folge der Glaubenskriege des 30-Jährigen Krieges und der Abspaltungsversuche ungarischer Adeliger aus der Herrschaft der Habsburger, belagerten 1620 Reitertruppen des siebenbürgischen Fürsten Gábor Bethlen, unter Mathias Tarody, den kaisertreuen Nikolaus Esterházy in Lackenbach.

Zuvor eroberte Bethlen Westungarn und Ödenburg. Nur Esterházy widersetzte sich und zog sich mit wenigen Truppen nach Schloss Lackenbach zurück. Bethlen ließ ihm melden, falls er sich nicht bis zum Fest des Hl. Michael, am 29. September ergebe, möge er sich als verbannt und verurteilt betrachten.

Esterházy sandte Eilboten in alle umliegenden Ortschaften, um kampffähige Männer nach Lackenbach zusammenzurufen. Gleichzeitig schrieb Esterházy an den kaiserlichen General Dampierre und bat um Hilfe. Kaum waren die Aufträge des Schlossherrn Esterházy erledigt, umzingelte der Feldherr von Bethlen, Tarody, das Schloss Lackenbach. Um Zeit zu gewinnen, ließ sich Esterházy auf Scheinverhandlungen ein. Nach achttägiger Belagerung ließ Tarody folgende Botschaft an Esterházy überbringen:

“Mein Herr läßt dir sagen,- und das ist sein letztes Wort - wenn du dich nicht ergibst, so werden wir dieses Nest unverzüglich stürmen und dich lebendig begraben.“

Um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen, fügte er noch hinzu:

“Siehe, man arbeitet schon an deiner Gruft!“

Dabei wies der an der Zugbrücke stehende Herold auf den gegenüberliegenden Hügel, wo mächtige Erdschichten ausgehoben wurden. Doch Esterházy antwortete unerschrocken:

“Dein Herr möge Achthaben, dass jenes Grab nicht ihm passe!“

Am selben Abend noch erhielt Esterhàzy die Zusicherung General Dampierres für seinen militärischen Beistand. Am 30. September kam es zur Schlacht - die Truppen Tarodys wurden angegriffen. Im Kampf wurde auch Mathias Tarody schwer verwundet. Als er sich Richtung Ödenburg zurückzuziehen wollte, wurde er gegen jenen Hügel gedrängt, wo er die Gruft für Esterházy hatte ausheben lassen. Er wollte flüchtend mit seinem Pferd den Graben übersetzen, doch der Versuch misslang, das Pferd stürzte und begrub Tarody unter sich. Nach ungarischer Kriegssitte begrub man Mathias Tarody samt Pferd und Hund. Die Ironie der Geschichte – die Nikolaus Esterházy zugedachte Grabstätte wurde Tarodys Gruft.

Einige Jahre später zierte man den Hügel mit einem steinernen Sarkophag, dessen Inschrift lautet:

„Hier liegt der erste Feldherr des Fürsten Bethlen, Mathias Tarody, begraben, der in der Schlacht bei Lackenbach fiel, als Nikolaus Esterházy mit der Hilfe Dampierres befreit und den Sieg erfocht“.
Im Jahre 1623.

Das sagenreiche Grab Mathias Tarodys ließ der Lackenbacher Schlossverwalter Eckhardt im Jahre 1826 öffnen und fand darin das ganze Skelett einer Rittergestalt -  dabei auch Bügel und Hufeisen. Später wurde der Kenotaph an den östlichen Ortsausgang von Lackenbach verlegt (Bahngasse) und zu guter Letzt in das Parkgelände des Schlosses. Leider ist der genaue Standort des ursprünglichen Grabes, durch die mehrfachen Verlegungen, nicht mehr bekannt. Zum Dank für die erwiesene Loyalität Nikolaus Esterházys zum österreichischen Kaiserhaus, erhielt er die Grafschaft Forchtenstein und die Herrschaft Eisenstadt. Damit begann der Aufstieg des Hauses Esterházy in der Monarchie und damit verbunden auch der wirtschaftliche Aufschwung der Gemeinde Lackenbach.

                               
 

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