Gegen Ende des 16. Jhdt. hatte sich Lackenbach zu einem regionalen Mittel- und Anziehungspunkt entwickelt. In dieser Zeit übersiedelten die in Neckenmarkt lebenden Jüd:innen nach Lackenbach und bildeten eine eigenständige Gemeinde von Handel - und Gewerbetreibenden, die bis zu ihrer gewaltsamen Auslöschung 1938 das Dorf, im Besonderen aber den Lackenbacher Hauptplatz, charakteristisch prägten. Der Hauptplatz, als Teil des Zentrums der jüdischen Gemeinschaft, war ein Ort regen Treibens. Noch zur Feudalzeit schlossen sich die esterházyschen jüdischen Gemeinden zu einem regionalen Interessensverband zusammen, den sogenannten „Sieben-Gemeinden" (hebr: Scheva Kehillot). Die Geschicke der Gemeinde wurde von einem eigenen Rabbiner geleitet. Zu den bekanntesten zählen die Rabbiner der sogenannten Ullmann-Dynastie, deren Wohnsitz am Lackenbacher Hauptplatz als Ullmann-Haus (Bergstraße 7) bekannt war. Israel Glück, der Autor des Werkes „Meine Kindheit in Lackenbach“ und Nachfahre der bekannten Rabbinerdynastie hat hier stets seine Sommerferien verbracht. Weiters ist historisch belegt, dass im Obergeschoß des Ullmann-Hauses der Entdecker Franz Liszts, Ruben Hirschler, wohnte, von welchem Liszt sein erstes Klavier und ebenso Klavierunterricht bezahlt bekam. Der Rabbiner Adonijahu Krauss schilderte den Ort wie folgt: „... Lackenbach war ein freundliches Städtchen, für seinen Bezirk ein kleines Handelszentrum. Die Juden dort waren ja typische, kleinstädtische Handelsjuden mit allen Gewohnheiten und Lässigkeiten, die sie sich in einer Art Durchschnittsorthodoxie beigelegt hatten …“ Welche Bedeutung der jüdischen Händlerschaft in Lackenbach zukam, lässt sich nicht zuletzt daran ablesen, dass sich noch 1938 fast alle Einzelhandelsgeschäfte in jüdischem Besitz befunden haben. So fand man rund um den Hauptplatz zahlreiche Betriebe aller Art, beispielsweise die Druckerei Krausz, die koschere Bäckerei und Sodawassererzeugung Kohn, die Textilhandelsfirma Grünsfeld sowie ein koscheres Gasthaus. Ab Mitte des 20. Jhdt. erholte sich Lackenbach von den beiden Weltkriegen und das wirtschaftliche und soziale Leben blühte erneut auf. Der Hauptplatz war hierfür Dreh- und Angelpunkt. Gewerbe, Dienstleistungen, Gastronomie und Unterhaltung waren wieder am und um den Hauptplatz vertreten. Das Gebäude des ehemaligen Kaufhaus Michl flankiert heute, als architektonische Erinnerung an eine Zeit in der Nägel und Schrauben noch in Dekagramm verkauft wurden, das Dorfzentrum. Auch heute haben Handel und Gewerbe in Lackenbach einen großen Stellenwert. Der 2001 erneuerte Hauptplatz ist nicht nur das Zentrum des Orts, er ist auch Standort für viele Betriebe. Im Rahmen der Dorfkernentwicklung sollen auch neue Projekte, im Sinne der Bewohner:innen Lackenbachs, eine stete Belebung des Ortskerns zum Ziel haben.
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