12. Schaflerhof Lackenbach



Ursprünglich diente der Schaflerhof der Schafzucht, die bis zum Ende der Monarchie große wirtschaftliche Bedeutung hatte. Er war bereits lange außer Betrieb als 1940 das größte Anhaltelager für Rom:nja und Sinti:zze in Österreich errichtet wurde. Vom ursprünglichen Wirtschaftskomplex war 1940 nur mehr ein eingeschossiges Gebäude vorhanden. Anfangs lebten 180 Menschen im Lager. Im Oktober 1941 wurde die Höchstanzahl von 2335 unschuldig Inhaftierten verzeichnet.

Während der Inbetriebnahme des Lagers wurde das Gebäude von den Insassen aufgestockt, während die Inhaftierten mit unmenschlichen Lebensbedingungen zu kämpfen hatten. Es herrschte Wassermangel und sanitäre Einrichtungen waren nicht vorhanden. Der Bau von Wohnungs- und Sanitätsbaracken erfolgte erst, nachdem 1941/42 eine Typhusepidemie ausgebrochen war. Es gab keine medizinische Versorgung und so fielen der Seuche bis zu 300 Menschen zum Opfer. Über bessere Bedingungen verfügten nur jene, die mit ihren Wohnwägen eingewiesen wurden. Durch Arbeitskräftemangel und aus inhumanen ökonomischen Interessen, herrschte die Verpflichtung zur Zwangsarbeit. Viele der Insassen wurden in Vernichtungslager deportiert. Im Herbst 1941 wurden 2000 Menschen in das Ghetto Lódz, in dem es keine Überlebenden gab, gebracht und 1943 begannen die Deportationen in das KZ Auschwitz-Birkenau. Im Lager selbst wurden 35 bis 40 Kinder mit vergifteter Milch ermordet.

Ende März 1945 setzte sich die Lagerleitung beim Heranrücken der sowjetischen Armee nach Wien ab und ließ die Inhaftierten zurück.

An dieser Stelle soll Prof. Rudolf Sarközy Erwähnung finden, der 1944 im Anhaltelager geboren wurde und durch dessen politisches Engagement Rom:nja und Sinti:zze als Volksgruppen in Österreich offiziell anerkannt wurden.

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