10. Rom:nja und Sinti:zze, Mahnmal



Die Ansiedlung ungarischer Rom:nja 1674 auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes, vorgenommen von Graf Batthyány, ist der älteste Beleg für die jahrhundertelange Beheimatung der österreichischen Rom:nja und Sinti:zze. Erste historische Hinweise auf die Sesshaftigkeit von Rom:nja in Lackenbach liefert eine Aufzeichnung aus dem Jahr 1884. Bereits vor dem Naziregime hatten die Volksgruppen gegen Diskriminierung zu kämpfen und wurden an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Ihren Unterhalt verdienten sie als Landarbeiter, Kesselflicker, Messerschleifer, Korbflechter, Wagner und Musiker. Der Tiefpunkt rechtlich legitimierter Verfolgung, Deportation, Zwangsarbeit und Ermordung von Rom:nja und Sinti:zze ist unbestritten zwischen 1938 und 1945 zu verorten. Von 8000 Burgenlandrom:nja überlebten nur ca. 900 Menschen den nationalsozialistischen Terror.

Auch das Anhaltelager Lackenbach ist, als erstes KZ-ähnliches Lager auf burgenländischem Boden, hierfür ein trauriger Beweis: Ab 1940 wurden im „Schaflerhof“ rund 4000 Personen unter unmenschlichen Bedingungen interniert, zur Zwangsarbeit verpflichtet oder in Vernichtungslager deportiert. Nur ca. 350 Personen konnten befreit werden und erlebten das Ende der Nazidiktatur.

Um all diesen Menschen zu gedenken und um diese Gräueltaten niemals in Vergessenheit geraten zu lassen, wurde 1984 das Rom:nja und Sinti:zze Mahnmal, unweit des ehemaligen Lagers, errichtet. Die von Matthias Szauer gestaltete Gedenkstätte aus Basaltblöcken soll nicht nur an die Deportationen erinnern, sondern auch an das Alltagsleben der Rom:nja und Sinti:zze, wenn sie unter widrigsten Umständen zum Straßenbau gezwungen wurden und sich bei der Bearbeitung zu Tode schufteten. Um dies zu verdeutlichen, wurden auf Steinplatten Basaltsteine geschichtet. Diese Steinblöcke stehen als Symbol für die körperliche Schwerstarbeit, die für das Herauslösen, Transportieren und Verlegen des Straßenbaumaterials notwendig war.

                     

                                                   Frauen am Weg zur Zwangsarbeit in der Bergstraße

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