Neue Lehr- und Lernkultur
Der Begriff „Neue Lehr- und Lernkultur“ definiert das Verhältnis zwischen Lehren und Lernen („vom lehrseitigen zum lernseitigen Lernen“). Es ist eine logische Folge der Individualisierungstendenzen in unserer Gesellschaft, dass auch die Lehr- und Lernformen ähnlichen Entwicklungen unterliegen. Darüber hinaus zeigen Ergebnisse der Bildungsforschung, dass individualisierte Lehr- und Lernformen größere Lernerfolge versprechen. „Neue Lehr- und Lernformen” versuchen daher, den Bedürfnissen und Erfordernissen von Individualisierung und Differenzierung in Lehr- und Lernprozessen gerecht zu werden. Im Fokus muss dabei das Ziel stehen, die Lernprozesse für möglichst jedes Kind möglichst optimal zu gestalten.
Lernen ist ein aktiver, selbstgesteuerter, konstruktiver, situativer und sozialer Prozess.
Zentrale Voraussetzungen für Lernen sind das persönliche Interesse, die Betroffenheit und die Begeisterung für das Thema.
Aufgabe der Lehrenden ist es deshalb, eine ansprechende und anregende Lernumgebung aufzubereiten und Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Schülerinnen fachbezogene und fächerübergreifende Kompetenzen entwickeln sowie Erfahrungen und Eindrücke gewinnen können.
Um Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung der Schülerinnen zu stärken, bieten sich Unterrichtsaktivitäten an, die Auseinandersetzung, Entdeckung, Erkenntnisgewinnung, Problemlösung, Anwendung und Reflexion fördern.
Die Individualisierung des Unterrichts und das selbsttätige Lernen erfordern ein verändertes Aufgabenverständnis der Lehrenden weg von Wissensvermittlung hin zur „Lernbegleitung“. Unterricht wird als Lern- und Entwicklungsbegleitung verstanden.